#42: Raus aus deiner Bubble

Shownotes

Weißt du noch wann du dich das letzte Mal ganz bewusst aus deiner eigenen Bubble bewegt hast? Aktuell befinde ich mich so weit entfernt von meiner Bubble wie es nur geht und ich habe so einiges lernen dürfen. In dieser Folge möchte ich euch ein Bild malen was es bedeuten kann die eigene Bubble zu verlassen und was wir dort lernen können. Ich glaube ganz fest daran, dass es unfassbar wertvoll ist die eigene Zone immer mal wieder zu verlassen und zu sehen und verstehen woher andere Menschen kommen, nicht um alles blind zu akzeptieren, sondern mehr um den eignen Horizont zu erweitern und sich vielleicht auch einmal mehr der eigenen Privilegien bewusst zu werden.

Dieser Folge ist ein bisschen anders als die Folgen sonst sind aber mir war es ein großes Anliegen meine Lebensrealität ein wenig näher mit euch zu teilen und euch einen Einblick geben wie das Leben sein kann wenn wir uns bewusst dafür entscheiden unsere Bubble zu verlassen und unseren Horizont zu erweitern.

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Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen bei Gedankenanstöße, dein Podcast für wöchentliche neue Impulse und Gedanken.

00:00:10: Mein Name ist Anna-Jelena Meier und ich freue mich total, dass du dabei bist.

00:00:15: Hier bekommst du jeden Montagmorgen Gedankenanstöße, die fünf bis acht Minuten lang sind.

00:00:20: Mal von mir und mal in Form von Gasgedanken, von tollen Menschen, die ich auf meinen Wegen so kennengelernt habe.

00:00:26: Also freut dich jetzt auf deinen wöchentlichen Impuls und ich bin gespannt, was du mitnehmen kannst.

00:00:41: Hallo ihr, schön, dass ihr eingeschaltet habt für diese neue Folge.

00:00:45: Ich bin hier in den letzten zwei Wochen ein bisschen untergetaucht.

00:00:50: Und das hat auch einen Grund.

00:00:52: Und zwar ist es mir ganz wichtig, dass alles, was ich hier in diesem Podcast und in den einzelnen Folgen mit euch teile, dass ich das nicht nur von Herzen so meine, sondern dass es authentische, echte Inhalte sind, die ich ... von meinem Herzensprecher, die ich selbst erlebt und erfahren habe und die ich auch wirklich und einhundert Prozent so meinen kann.

00:01:15: Nun ist es so, dass ich mich aktuell in einem für mich sehr anderen Umfeld befinde und vor allem die letzten zwei Wochen für mich wirklich viele Herausforderungen geborgen haben, wodurch ich nicht die Kapazität hatte, euch etwas aufzuzeichnen, wo ich die Ruhe habe und die Ehrlichkeit und die Stimme meines Herzens, um etwas mit euch zu teilen.

00:01:40: Und deswegen hab ich mich entschieden, zwei Wochen mal keine Folge zu publishen.

00:01:44: Weil ich einfach ... für mich muss alles echt sein, was ich hier teile.

00:01:49: Und das konnte ich die letzten Wochen nicht, weil ich in der Kapazität so mit mir selbst beschäftigt war.

00:01:55: Und ehrlicherweise soll es auch in dieser Folge genau darum gehen, was bei mir die letzten sechs Wochen so los war.

00:02:03: Und ... was ich gelernt habe und was ich euch daraus gerne mitgeben möchte.

00:02:08: Ich bin Mitte Oktober in Australien auf eine Farm gezogen zum Arbeiten.

00:02:13: Denn ich hab mich entschieden, dass ich mein Visum für Australien auf ein zweites Jahr verlängern möchte.

00:02:18: Und das bedeutet, dass man achtundachtzig Tage Farmarbeit leisten muss.

00:02:23: Nun bin ich wirklich kein Farmgirl.

00:02:26: Ich komme aus Hamburg, aus einer Großstadt und hätte mich auch bis vor kurzem wirklich sehr klar als City Girl identifiziert.

00:02:34: Ich liebe die Möglichkeit, alles machen zu können, wann ich es möchte und wie ich es möchte und diese permanente Verfügbarkeit.

00:02:42: Das war für mich immer ein Luxus, den ich unfassbar genossen habe und der für mich sehr wichtig war.

00:02:49: Nun habe ich mich entschieden, mein Visum zu verlängern, was zwangsläufig bedeutet hat, ich muss ja aus meiner eigenen Welt und aus meiner eigenen Bubble raus.

00:02:59: Und ich war ehrlicherweise ganz schön aufgeregt und habe mich unfassbar darauf gefreut.

00:03:04: Und genau das ist der Punkt, über den ich heute mit euch auch reden möchte, warum es so wertvoll sein kann, ganz bewusst seine Bubble zu verlassen.

00:03:14: Weil genau das habe ich die letzten sechs Wochen gemacht.

00:03:17: Ich möchte euch gerne ein kleines Bild zeichnen, wo ich mich hier aktuell befinde und was meine Arbeit ist und mit was für Menschen ich umgeben bin.

00:03:25: Ich bin auf einer Farm aktuell der nächste Supermarkt bis eine halbe Stunde Fahrt entfernt.

00:03:31: Wenn man diese halbe Stunde fährt, fährt man nur rechts und links durch Felder durch und teilweise nicht mal über befestigte Straßen.

00:03:40: Ich bin hierhergekommen, um für das Team, das für die Ernte verantwortlich ist, zu kochen und mich um ihr Wohlbefinden zu kümmern, was zum Beispiel auch bedeutet, mal die Wäsche zu machen oder Eiscreme an die Erntefelder zu bringen, wenn wir einen extra heißen Tag hatten.

00:03:58: Die Jungs, mit denen ich hier arbeite, kommen alle aus einem Farmkontext.

00:04:03: Zwei sind Australier und die restlichen sechs kommen aus Dänemark.

00:04:07: Alle von denen sind auf Farmen aufgewachsen, sind aus ländlichen Regionen, kennen eigentlich nur dieses Leben.

00:04:17: Und jetzt komme ich hier rein, als irgendwie Exotin.

00:04:23: Und ich sage euch, das war nicht einfach.

00:04:27: Aber das ist auch die Magie in dem Ganzen.

00:04:30: Für mich war es schon immer wichtig, die Lebensrealitäten von anderen Menschen wahrnehmen und verstehen zu können.

00:04:36: Das ging damit los, als ich damals, als ich sechzehn war, das erste Mal auf einer Farm in Amerika gelebt habe.

00:04:43: Auch dort bin ich schon Aussagen und Tatsachen begegnet, die mich irritiert haben.

00:04:49: Und obwohl sie mich irritiert und auch sauer gemacht haben, habe ich mich dazu entschieden, verstehen zu wollen, woher dieser Aussagen kommen, warum diese Menschen so denken, warum sie eigentlich so sind.

00:05:02: Und ich glaube, diese Fähigkeit begleitet mich seitdem.

00:05:05: Und auch diese Fähigkeit habe ich hier wieder angewendet.

00:05:10: Ich habe verstanden, dass ich aus einem Bildungsumfeld komme, dass sehr urban ist, dass sehr inklusiv ist.

00:05:17: Indem du selbst inklusiv sein musst zum Teil, um stattfinden zu dürfen.

00:05:24: Und versteht mich nicht falsch, finde, das ist was Wunderschönes und was, was mir unfassbar wichtig ist.

00:05:33: Nur die Menschen, mit denen ich hier zusammen bin, die kennen diese Realität nicht.

00:05:37: für die ist die Realität nicht wichtig.

00:05:42: Diese Menschen, mit denen ich hier arbeite, die leben von Tag zu Tag.

00:05:47: Das Wichtigste an deren Tag ist das Wetter, denn das Wetter beeinflusst, was heute passiert, was morgen passiert.

00:05:57: Und weiter als morgen kann man kaum planen.

00:06:01: Das heißt, du bist permanent fremdgesteuert von außen.

00:06:05: Das mitzuerleben ist Unfassbar interessant, denn mein Leben war noch nie so stark außen gesteuert, wie es hier war, vor allem nicht vom Wetter.

00:06:15: Ich kenne es vom Surfen.

00:06:16: Natürlich hat das Wetter einen riesen Einfluss darauf, ob eine Welle gut ist oder nicht und ob ich aus Wasser gehen möchte oder nicht.

00:06:24: Aber hier bedeutet das Wetter so viel mehr.

00:06:26: Es bestimmt deinen gesamten Arbeitstag, deine gesamte Arbeitswoche, wie viele Stunden du arbeitest, um wie viel Uhr du morgens anfängst, wann du aufhörst, was du tun kannst.

00:06:36: Ich hab in den letzten Wochen viele Dinge gehört, mit denen ich nicht übereinstimme.

00:06:43: Und das war für mich sehr schwierig, als einzige Person dort zu sitzen und am liebsten widersprechen zu wollen.

00:06:50: Ich habe aber auch gelernt, choose your battles wisely.

00:06:55: Ich glaube, die wertvollste Erkenntnis, und das soll auch die Essenz dieser Folge sein, ist, dass es mir hier geholfen hat, zu verstehen, oder verstehen zu wollen, erneut wo Menschen herkommen.

00:07:15: Warum Menschen denken wie sie denken und auch was kann ich von ihnen lernen?

00:07:24: Denn nur weil Dinge schwierig sind oder irritierend heißt das nicht, dass es hier nichts gibt, von dem ich nichts lernen kann.

00:07:30: Ich glaube, dass ich von allen Menschen etwas lernen kann.

00:07:34: Und so nehme ich doch, obwohl manche Dinge schwierig waren.

00:07:38: Erkenntnisse und neue Gedanken und Ideen und Impulse mit.

00:07:44: Und jetzt möchte ich dich fragen, wann hast du dich das letzte Mal aus deiner Bubble bewegt?

00:07:50: Wann hast du das letzte Mal ganz bewusst entschieden, ich verlasse meine Komfortzone oder meine Bubble, in der ich mich jeden Tag bewege, um was Neues zu lernen, um Menschen zu verstehen, um eine neue Sicht auf Dinge zu bekommen?

00:08:10: Und vielleicht kann das genau deine Aufgabe sein oder einen Impuls, den ich dir mitgebe.

00:08:17: Vielleicht begibst du dich demnächst mal ganz bewusst in eine Bubble, die nicht deine ist und versuchst Menschen zu verstehen.

00:08:25: Denn ich glaube ganz fest daran, nur weil Menschen nicht unsere Meinung, unsere Ideale und unsere Gedanken teilen, dass sie automatisch schlechte Menschen sind.

00:08:35: versteht nicht mich falsch, es gibt Dinge, da ziehe auch ich eine sehr, sehr, sehr klare Linie.

00:08:41: Aber ich habe hier zum Beispiel gemerkt, dass allein auf Basis des Bildungsumfeldes, in dem ich mich mein Leben lang bewegt habe, ich von einem ganz anderen Standpunkt komme als die Jungs, mit denen ich hier arbeite, die sich in einem ganz anderen Bildungsumfeld bewegt haben.

00:08:57: Und wer bin ich denn zu sagen, dass ich deswegen besser bin als sie?

00:09:00: Ich habe verstanden, dass ich ein unfassbares Privileg innehalte.

00:09:04: Das Privileg, Dinge hinterfragen zu dürfen, zu können, mich in einem Umfeld zu bewegen, in dem ich kritische Diskussionen führen kann.

00:09:14: Das können die Menschen nicht, mit denen ich hier gearbeitet habe.

00:09:18: Also, wann habt ihr euch das letzte Mal aus eurer Bubble bewegt?

00:09:22: Wann habt ihr das letzte Mal versucht, jemanden zu verstehen, der von einem anderen Punkt kommt als ihr?

00:09:30: Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir ins Gespräch gehen und einander zuhören wollen und verstehen wollen, wo Menschen herkommen.

00:09:37: Denn ich glaube nur so können wir wieder in eine Gesellschaft finden, die Ruhe und Frieden innehält.

00:09:44: Ja, wir müssen nicht alles akzeptieren.

00:09:48: Aber wir können versuchen zu verstehen.

00:09:52: Und dann können wir ins Gespräch gehen, wenn Zeit und Raum und Wille von beiden Seiten da ist.

00:09:58: Deswegen hab ich quasi diese kleine Bitter an euch, dass ihr euch vielleicht mal ganz bewusst aus eurer Bubble hinaus bewegt, um zu gucken, wie sehen eigentlich andere Lebensrealitäten aus und mit was für Privilegien bin ich eigentlich täglich im Kontakt und wo komme ich her?

00:10:17: Das ist heute vielleicht mal ein bisschen ein ... ja, wie kann ich das sagen?

00:10:22: Nicht so klarer Gedankenanstuss, wie sonst, oder nicht so sehr fokussiert.

00:10:28: Aber das ist einfach das, was mich die letzten Wochen beschäftigt hat und wo ich halt auch mitzukämpfen hatte und deswegen auch diese zwei Wochen keine Folgen gemacht hab.

00:10:37: Und ich glaube vielleicht, dass es vielleicht auch für euch mal ganz spannend euch aus eurer Bubble bewusst raus zu bewegen und zu sehen, was ja außerhalb davon stattfindet und was ihr davon auch mitnehmen könnt.

00:10:51: Vielen Dank fürs Zuhören und entschuldigt, dass die Folge heute ein bisschen länger geworden ist.

00:10:57: Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.

00:10:59: Bis bald.

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