#40: Die Zerstörung der Selbstwahrnehmung
Shownotes
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass ihr proaktiv dazu beitragt, wie ihr euch seht und auch sehen wollt? Als ich aufgehört habe Make-up zu tragen fand ich mich bei jedem Blick in den Spiegel nicht schön. Ich war so gewohnt "die optimierte" Version meiner selbst zu sehen, dass wie ich wirklich aussah schwer zu akzeptieren war. In dieser Folge möchte ich euch genau dort abholen. Ich möchte euch zeigen, dass wir aktiv in die Verantwortung gehen können, uns so wie wir sind schön zu finden.
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00:00:05: Herzlich willkommen bei Gedankenanstöße, dein Podcast für wöchentliche neue Impulse und Gedanken.
00:00:10: Mein Name ist Anna-Jelena Meier und ich freue mich total, dass du dabei bist.
00:00:15: Hier bekommst du jeden Montagmorgen Gedankenanstöße, die fünf bis acht Minuten lang sind.
00:00:20: Mal von mir und mal in Form von Gasgedanken, von tollen Menschen, die ich auf meinen Wegen so kennengelernt habe.
00:00:26: Also freut dich jetzt auf deinen wöchentlichen Impuls und ich bin gespannt, was du mitnehmen kannst.
00:00:41: Hey!
00:00:41: Schön, dass du den Weg in diese Folge gefunden hast.
00:00:46: Ich habe das Gefühl, dass ich mit der Folge heute ein ja fast aufmache, vor dem ich ein wenig Respekt habe im Bezug auf eure Reaktion und was ihr dazu denkt.
00:00:58: Weil ich glaube, dass es ein Thema ist, was sehr hart sein kann und auch sehr doll wehtun kann und doll diskutiert werden kann.
00:01:11: Deswegen bin ich gespannt, was ihr denkt.
00:01:16: Ich möchte heute mit euch über Selbstwahrnehmung sprechen und wie wir vielleicht proaktiv selbst einen Anteil daran haben, dass wir uns selbst manchmal nicht so schön finden.
00:01:29: Ich glaube, wenn wir uns angucken, wie Schönheit in unserer Gesellschaft funktioniert, dann wissen wir alle, dass das ein hoch sensibles Thema ist.
00:01:37: was Attraktiv ist und was nicht, wie man sich anzuziehen hat, welches Makeup man trägt, welche Körperform und so weiter und so fort.
00:01:45: Das sind nicht nur individuelle Entscheidungen und Themen, sondern vor allem sehr politisierte Themen.
00:01:53: Es gibt nicht umsonst das Konzept des Pretty Privileges, also das Menschen, die vermeintlich gesellschaftlich schön sind, dadurch Privilegien erhalten, die andere Menschen dadurch vielleicht nicht erhalten.
00:02:08: Ich möchte mit euch aber gar nicht so doll in dieses politische Thema einsteigen.
00:02:15: Wenn ihr dazu Fragen habt oder euch das interessiert, es gibt super viele tolle Artikel und Instagram-Accounts und TikTok-Accounts und so weiter und sofort darüber, dann schreibt mir einfach, dann schicke ich euch da mal meine Empfehlungen rüber, falls ihr euch damit mehr auseinandersetzen möchtet.
00:02:33: Ich möchte heute ... Einmal mit euch darüber reden, weil mich das auch selbst betroffen hat, dass wir selbst zum Teil dazu beitragen, dass wir uns nicht wohl in unserer eigenen Haut fühlen.
00:02:45: Als Covid kam, hab ich aufgehört, mich zu schminken.
00:02:50: Ich war nie jemand, der super viel sich geschminkt hab.
00:02:53: Ich hab so, ich würd sagen, den Augen von vielen Menschen so das Minimum gemacht.
00:02:59: Also ein bisschen ... Concealer, Mascara, Augenbrauen in Form bringen, Rouge, manchmal vielleicht ein bisschen Lipgloss und das war es aber auch schon.
00:03:08: Trotzdem habe ich gemerkt, als Covid kam und ich beschlossen habe, dass ich mich ja jetzt nicht mehr schminken muss, weil ich ja nicht mehr nach draußen gehe, weil ich nicht mehr ins Büro gehe, wo man übrigens schon sagen kann, o, o, o. Habe ich festgestellt, dass jedes Mal, wenn ich in den Spiegel geschaut habe, ich mich nicht schön fand.
00:03:30: Überhaupt nicht.
00:03:32: Ich habe meinen Gesicht angeschaut und mir gedacht, du siehst aber müde aus.
00:03:38: Du hast aber kleine Augen, du siehst aber ungesund Blass aus.
00:03:42: Ich habe eigentlich jeden Tag mit dem Spiegel gucken, damit verbracht, mir selbst zu sagen, dass ich nicht schön bin.
00:03:51: Und dann kam ein Punkt, ich weiß gar nicht mehr, wie der genau passiert ist, aber ich saß da und dachte, das kann es doch nicht sein.
00:04:02: Es kann doch nicht sein, dass ich mich ohne Makeup nicht schön finde.
00:04:08: Weil genau so, wie ich ohne Makeup bin, bin doch ich.
00:04:13: Das ist doch die purste und echteste Version meiner selbst.
00:04:18: Nichts hinzugefügt, nichts weggenommen.
00:04:21: Das ist, wie ich aussehe.
00:04:25: Und nur ich habe dazu beigetragen, dass sich mein Bild von mir und wie ich mich selbst schön finde, verzehrt hat.
00:04:34: Ja, natürlich ist das auf Basis dessen, was uns im Außen vorgelebt wird, wie uns die Gesellschaft sagt, wie wir auszusehen haben und auf Basis dessen habe auch ich mich geschminkt.
00:04:45: Ab dieser Erkenntnis habe ich für mich beschlossen, dass ich mich nicht mehr schminke.
00:04:50: Und das ist bis zum heutigen Tag, fast jeden Tag so.
00:04:54: Ich schminke mich nur noch, wenn ich Lust darauf habe.
00:04:58: Nicht, weil ich glaube, mein Aussehen verbessern zu müssen oder meine Augenringe abdecken zu müssen, sondern nur dann, wenn ich Lust dazu habe.
00:05:08: Und das ist unabhängig davon, was ich tue.
00:05:12: Mal passiert das wie zum Beispiel heute.
00:05:15: Ich habe heute einen freien Tag auf der Farm, auf der ich arbeite.
00:05:18: Und ich hatte einfach Lust, mir heute Mascara ins Gesicht zu machen.
00:05:22: Ich hab heute niemanden getroffen, ich bin heute nirgendwo hingefahren.
00:05:26: Ich saß den Tag auf dem Sofa, hab ein bisschen am Laptop gearbeitet, hab Filme geschaut, auf TikTok vom Goode Scrolls.
00:05:32: Ich habe fast nicht in mein Cottage hier verlassen.
00:05:36: Also, ich hab das für niemanden gemacht, sondern einfach nur, weil ich Lust hatte, heute Mascara zu tragen.
00:05:44: Und ich glaube, wenn ich euch das so erzähle, dann ... wird vielleicht ein bisschen deutlich, warum ich das so besorgniserregend finde.
00:05:51: Denn wie kann es sein, dass wir eine verzerrte Version von uns schön finden, aber die echte Version, die da ist, nicht?
00:06:00: Ich finde das tief traurig.
00:06:02: Und ich bin froh, dass ich diesen Schalter umgelegt habe oder umgelegt bekommen habe.
00:06:09: Ich weiß nicht mehr, ob es ein externen Impuls war.
00:06:12: Ich weiß nur.
00:06:13: dass es, wie gesagt, mich bis heute prägt.
00:06:15: Und ich mir darüber auch viel Gedanken mache, weil ich es bei Freundinnen sehe, die sagen, oh nee, ich bin aber ungeschwingt, so mag ich nicht aus dem Haus gehen.
00:06:22: Oder, oh nee, ich bin ungeschwingt, so fühle ich mich aber nicht wohl.
00:06:26: Oder, oh nee, guck mich nicht an, ich bin noch nicht geschwingt.
00:06:30: All diese Aussagen tragen dazu bei, dass wir uns selbst dekratieren.
00:06:35: Tragen dazu bei, dass wir uns von der Person, die wir sind und wie wir aussehen, distanzieren.
00:06:43: anstatt Frieden und vielleicht sogar gefallen, in dem zu finden, wer wir sind und wie wir aussehen.
00:06:50: Und da gibt es ja unfassbar viele Ebenen zu und ich habe auch schon eine Folge dazu gemacht, wo ich über Markel gesprochen habe und wie diese quasi wunderschön sein können.
00:07:01: Ich habe ganz explizit bei mir über die Falte zwischen den Augenbrauen gesprochen.
00:07:06: Und ich glaube einfach, wenn wir anfangen, das zu reflektieren, und zu sehen, wie doll wir uns selbst quasi verändern, bewusst, um uns schön finden zu können, obwohl wir es eigentlich schon immer waren und immer sein werden, weil wir genau so, wie wir sind, wunder, wunderschön sind mit allem, was da ist und mit allem, was auch nicht da ist in unseren Augen.
00:07:33: Und das ist das, was ich euch heute mitgeben mag.
00:07:36: und vielleicht mag das einige anpixen und sie sagen, Anna, Ähm, du kannst mich doch jetzt nicht in mein Make-up verbieten.
00:07:46: Das will ich auch gar nicht.
00:07:48: Ich wollte euch nichts verbieten, ich will euch nichts wegnehmen.
00:07:51: Aber ich möchte euch ins Bewusstsein rufen, dass wir teilweise aktiv daran teilnehmen, etwas an uns nicht zu mögen, ganz bewusst.
00:08:03: Und das, wenn wir das wollen, dass wir das ändern können.
00:08:07: Denn... Unser Gehirn lebt in Gewohnheiten.
00:08:10: Wenn wir gewohnt sind, dieses Bild von uns zu sehen, und diese Gewohnheit verändern, ist das am Anfang erst mal komisch und fühlt sich falsch an und sieht seltsam aus.
00:08:21: Aber wenn wir uns dann davon distanzieren und immer weiter gehen, dann stellen wir fest, wie viel Schönheit eigentlich in uns liegt, ohne dass wir etwas verändern müssen.
00:08:30: Und damit entlasse ich euch in die Woche und ich hoffe, es hat sich nicht so doll angepiext.
00:08:37: und für alle Männer, die heute zugehört haben.
00:08:40: Vielleicht versteht ihr jetzt ein bisschen besser, warum es manchmal schwierig ist, kein Make-up zu tragen, wenn wir so daran gewöhnt sind.
00:08:47: Ich schicke euch ganz viel Liebe und wünsche euch einen ganz, ganz, ganz zauberhaften Tag.
00:08:52: Bis bald!
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